Basisdiagnostik


Bild Intermune "how to diagnose IPF" 2014
Bild Intermune "how to diagnose IPF" 2014

Klinische Untersuchung


Beim Abklopfen des Brustkorbs (Perkussion) kann der Arzt bereits eine Verkleinerung der Lunge durch höhergestellte untere Lungengrenzen feststellen. Beim Abhören mit dem Stethoskop sind Rasselgeräusche charakteristisch, die am Ende der Einatmung zu hören sind und an das Öffnen eines Klettverschlusses erinnern („Sklerosiphonie“). Hier können Sie die Geräusche beim Abhören im Vergleich wahrnehmen. 

Das Vorhandensein von Uhrglasnägeln oder Trommelschlägelfingern wird ebenfalls spätestens während der klinischen Untersuchung auffallen.

Ebenso etwaige Gelenksveränderungen oder Auffälligkeiten an der Haut die auf andere Erkrankungen als Ursache der Lungenveränderungen zurückzuführen sind.

 

 

Lungenfunktion (Bodyplethysmografie) im Landesklinikum Krems
Lungenfunktion (Bodyplethysmografie) im Landesklinikum Krems

Technische Basisdiagnostik


Bei Verdacht auf eine interstitielle Lungenerkrankung sind folgende Untersuchungen obligat durchzuführen.
Lungenfunktionstest: Dieser erfolgt am besten in Form einer Bodyplethysmografie
(Abb.) mit Durchlässigkeitsmessung für Kohlenmonoxid (DLCO). Eine häufige Veränderung in der Lungenfunktion ist eine Verkleinerung des Lungenvolumens. Hierbei ist die totale Lungenkapazität (TLC) unter 80% des altersentsprechenden Normwertes reduziert, das wird als „Restriktion“ bezeichnet. Das maximale Atemzugsvolumen („Vitalkapazität“ VC) ist damit ebenfalls unter dem Normwert.
Die DLCO wird durch Zugabe von Kohlenmonoxid (CO) zur Einatemluft überprüft. Es wird während des Lungenfunktionstests gemessen, wieviel CO wieder ausgeatmet wird. Bei einer gesunden Lunge wird der Großteil des eingeatmeten CO über die Lungenbläschen ins Interstitium und weiter in die Blutkapillaren geleitet. Dort wird es an die roten Blutkörperchen gebunden und abtransportiert. In der Ausatemluft ist daher fast kein CO mehr nachweisbar. Wenn allerdings die Aufnahme in die roten Blutkörperchen dadurch behindert ist, dass im Interstitium eine Vernarbung stattfindet, dann wird vom eingeatmeten CO deutlich weniger im Blutstrom abtransportiert und deutlich mehr wieder abgeatmet. Dies wird als „Diffusionsstörung“ bezeichnet.

 

Blutgasanalyse
Blutgasanalyse

Blutgasanalyse in Ruhe und nach Belastung:


Die Blutgasanalyse (BGA) kann anfänglich noch normale Werte in Ruhe aufweisen. Bei Belastung auf dem Fahrradergometer kommt es jedoch häufig bereits auch in Frühstadien zu einer Abnahme des Sauerstoffgehalts im Blut als Folge der behinderten Sauerstoffaufnahme durch die Vernarbung im Lungengewebe. In späteren Krankheitsstadien ist bereits in Ruhe ein zu niedriger Sauerstoffgehalt im Blut messbar.


Lungenröntgen:

Im Frühstadium der Erkrankung sind im Lungenröntgen häufig noch keine Veränderungen feststellbar. Mit zunehmender Krankheitsdauer werden die interstitiellen Veränderungen im Lungenröntgen sichtbar werden. Das Muster (englisch:„pattern“) der Veränderungen und die Verteilung in den unterschiedlichen Lungenarealen erlaubt vielfach bereits eine erste Verdachtsdiagnose. Die Veränderungen bei der IPF sollten symmetrisch beide Lungenflügel betreffen und von oben nach unten zunehmen.

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